Titelbild: 11 gute Gründe, warum deine Schüler nicht (mehr) üben, Schrift auf einem Hintergrundbild mit einer Klaviertastatur

11 gute Gründe, warum deine Schüler nicht (mehr) üben

Die Gründe, warum Schüler aufhören zu üben, oder es gar nicht erst tun, sind viele, oftmals ist es eine Kobination aus mehreren Faktoren. Doch genau an diesen Momenten ist es, wo wir als Schüler und Lehrer wachsen können: wenn wir etwas Neues über uns und unseren Unterricht erkennen. Wir gehen als Lehrer ja oft davon aus, dass unsere Schüler dieselbe Begeisterung für Musik haben wie wir. Es ist jedoch sehr hilfreich, uns in die Stelle unserer Schüler hineinzuversetzen. Als Lehrer sehen wir oftmals unsere eigenen blinden Flecken nicht, doch wenn wir diese überwinden, verbessert es unseren Blick und unsere Entscheidungsfähigkeit in den Stunden.

Oftmals können wir bestimmte Faktoren gar nicht erst beeinflussen. In diesem Beitrag soll es um jene gehen, auf die wir einen Einfluss haben. Ich möchte hier einige der häufigsten (und manchmal auch unbemerkten) Gründe aufzeigen, warum Schüler von Instrumenten oder Gesang nicht (mehr) üben.

Ich habe dabei drei offensichtliche Gründe außen vor gelassen:

  • das häusliche Umfeld unterstützt das Üben des Schülers nicht,
  • das Instrument des Schülers ist von niedriger Qualität,
  • der Schüler möchte eigentlich ein anderes Instrument spielen. Wir haben zwar einen gewissen Einfluss hier, aber eben nur bedingt.

Die folgende Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit, mehr noch: Wenn dir beim Lesen noch ein weiterer Grund einfällt, schreibe mir eine Mail (meine E-Mail Adresse ist auf meiner Kontaktseite) und ich vervollständige die Liste um deinen Vorschlag.

Hier sind einige gute Gründe, warum Schüler nicht (mehr) üben, in beliebiger Reihenfolge:


1. Der Frust der Schüler ist größer als ihr Wunsch, voranzukommen

Dies ist letztlich eines der wichtigsten Gründe auf dieser Liste. Woher dieser Frust bei den Schülern kommt, steht auf einem anderen Blatt. Doch Fakt ist, das Üben zu Hause oder der Unterricht könnte mit negativen Gefühlen behaftet sein, und die Schüler möchten diesen Gefühlen verständlicherweise ausweichen. Also üben sie nicht, und so steht der Frust im Weg zu den Erfolgserlebnissen am Instrument, denn ohne Üben keine Erfolgserlebnisse. Könnten die Schüler nicht einfach diesen Frust ausdrücken und so eine Lösung mit ihrem Lehrer finden? Oftmals sind sie nicht in der Lage, den Frust bewusst zu fühlen, geschweige denn, ihn zum Ausdruck zu bringen. Da kommt die nächste Hürde ins Spiel, nämlich ihre eigenen Erfahrungen damit, Frust oder negatives Feedback auszudrücken, oder einfach nach dem zu fragen, was sie möchten. Als Lehrer haben wir keinen Einfluss auf das, was Schüler an Vorgeschichte mitbringen. Wo wir einen Einfluss haben, ist, dass diese Vorgeschichte sich nicht bei uns im Unterricht fortsetzen muss. Dabei ist das Gefühl der Sicherheit (aus der Perspektive des autonomen Nervensystems) von großer Bedeutung: Der Schüler muss sich sicher fühlen, um diesen Frust ausdrücken zu können.


2. Die Schüler können keine (oder kaum) Noten lesen

Ein wichtiger Grund, warum besonders vom Spielen her begabte Schüler schnell an Grenzen kommen. Selbständig ein Notenblatt zu entziffern, ohne jedes Mal das Alphabet herunter zu beten, öffnet Tore für die Musik, die ihnen gefällt, die sie begeistert. Können sie das nicht, sind Schüler einzig und allein auf den Lehrer und den Unterricht angewiesen. Jetzt könnte man sagen, Noten lernen kommt mit der Zeit, oder? Doch leider trifft dieses Phänomen auf die wenigsten Schüler zu. Manche lehren sich das Noten lesen selbst, indem sie viele Stunden damit zubringen, mit genau dieser Absicht Musik zu spielen. Das erfordert ein großes Commitment und Widmung, doch nicht jeder ist dazu bereit. Es gibt jedoch ein Handwerk des Notenlesen Lernens, und das ist im deutschen Sprachraum quasi unbekannt. Dieses Handwerk ist auch allgemein als »Solfège« bekannt und kommt aus der französisch-italienischen Tradition. Diese Tradition wird in Ländern wie Frankreich, Italien, Spanien, Portugal, Belgien, Russland, Japan, etc. gepflegt. In diesen Ländern wird Musikkunde systhematisch und parallel zum Instrumentalunterricht gelehrt. So wird gewährleistet, dass Schüler eine gewisse Selbständigkeit und auch Selbstverständnis des Musikerdaseins mitbringen, selbst wenn sie noch am Anfang sind. Im deutschen Sprachraum gibt es keine solche Tradition, es wird in Ausnahmefällen mit der relativen Solmisation gearbeitet, die eher als eine Abzweigung von »Solfège« anzusehen ist und keinesfalls mit der absoluten Solmisation (Solfège) zu vergleichen ist. Die relative Solmisation, so nützlich sie für den Anfängerunterricht sein kann, kommt bald an ihre Grenzen, wenn es darum geht, komplexere Musikstücke zu verstehen und wiederzugeben. Es bleibt jedoch dabei: wenn Schüler nicht in der Lage sind, selbständig mit den Noten zu arbeiten, wird der Frust früher oder später kommen. Die gute Nachricht ist: Noten lesen lehren kann auch als Handwerk erlernt werden.


3. Die Schüler sind im Unterricht regelmäßig überfordert

Das zu erkennen, braucht ein geübtes Auge, aber nur weil Schüler etwas nachspielen oder nachsingen, oder sogar von den Noten abnehmen können, bedeutet es nicht, dass sie nachvollziehen, was sie da spielen. Wir als Lehrer sind nicht dafür da, unseren Schülern Stücke beizubringen, sondern wir sind dafür da, ihnen die Bausteine der Musik, die Musikkunde, näherzubringen. Wir erfassen als erfahrene Musiker die Musik als ein Ganzens, aber vergessen, wie viele kleine, auch kleinste Schritte, dazu geführt haben, dass wir diesen ganzheitlichen Blick haben. Es liegt an uns, unseren Schülern die Musik anhand von kleinsten Schritten nahe zu bringen. So können Schüler in einem stetigen Gefühl der Kompetenz sein und sich wohl im Unterricht und beim Üben fühlen. So können sie mit Freude zum nächsten Schritt gehen. Müssen Schüler zu viele Lernschritte auf einmal umsetzen, stellt sich eine Anspannung in ihrem Nervensystem ein. Das kennen wir als Lehrer wohl auch aus unserem eigenen Üben. Diese Anspannung ist übrigens auch dafür verantwortlich, dass das Gelernte im Unterricht (oder der Übesitzung) nicht hängenbleibt. Deshalb ist beim Unterrichten eine Überforderung im Systems der Schüler unbedingt zu vermeiden.


4. Der Unterricht enthält zu wenig Praxiselemente

Merkwürdige Aussage, ist doch das Erlernen eines Instruments eine durchaus praktische Angelegenheit, nicht wahr? Leider nicht, leider kann Instrumentalunterricht sehr trocken sein, wenn es sich alles immer nur um das Notenblatt dreht. Denn Musik, wie wir ja alle wissen, ist nicht in den Noten. Warum aber bestehen manche Lehrer darauf, Musik fast ausschließlich aus Noten zu vermitteln? Viel anschaulicher und leichter zu lernen ist Musik, wenn sie wie eine Sprache gelernt wird, durch Improvisation, durch ein Earbeiten des rhythmischen Pulses, durch die Vermittlung von Musikkunde in kleinen Häppchen, die aufeinander aufbauen. Wir dürfen nicht vergessen, dass jedes Element, und sei es das legato-Spiel, ein separates Lernfeld ist. Jedes dieser Lernfelder sollte meiner Meinung nach außerhalb der Stücke behandelt werden. Das erleichtert die Stückearbeit ungemein, macht sie zu einem regelrechten “Wiedererkennungs-Fest”. Und das ist es, was ich mit “Praxiselemente” meine. Es braucht im Musikunterricht ein lebendiges Vermitteln der Bausteine der Musik, dann bleibt die Umsetzung auch lebendig, wenn wir sie am Stück anwenden.


5. Schüler erleben zu wenig Selbstwirksamkeit und Gestaltungsraum

Wir alle wollen das Gefühl haben, dass wir etwas mitgestalten, es ist ein ganz natürliches Bedürfnis. Warum ziehen manche die Grenze beim Instrumental- und Gesangsunterricht? Viele Lehrer sagen, dass ihre Schüler sich ihr Repertoire aussuchen – warum sind manche Autoren selbst bei diesen Lehrern verpönt? Selbstwirksamkeit ist jedoch nicht nur, dass Schüler ihr Repertoire aussuchen dürfen. Selbstwirksamkeit bedeutet auch, dass der Schüler am eigenen Lernprozess mitbeteiligt wird. Wie kraftvoll es ist, wenn Schüler ihren eigenen Lernprozess aktiv miterleben und mitgestalten. Ein anderer Aspekt von Selbstwirksamkeit ist die Tatsache, dass manche Schüler nur wegen der Eltern kommen und keinen eigenen Impuls haben. Es kann gut sein, dass es sich um Schüler handelt, die darauf warten, gesagt zu bekommen, was sie tun sollen. Solche Schüler trauen sich oftmals gar nicht, etwas eigenes beizusteuern – der eigene Wille, der eigene Impuls wird kaum erlebt, weil der woanders nicht erwünscht ist oder nicht abgefragt wird. Selbständigkeit entsteht, wenn genügend Raum da ist, dass Schüler ihre eigenen wackeligen Schritte gehen – auch, wenn es in erster Linie nicht ganz der Vorstellung des Lehrers entspricht. Mit diesem Impuls können wir dann arbeiten.


6. Es gibt keine Kongruenz zwischen deinen Erwartungen und denen deiner Schüler

Solange das Ergebnis des Unterrichts beide Parteien, sowohl Schüler als auch Lehrer, zufriedenstellt, haben wir hier eine funktionierende Lernsituation. Doch was ist, wenn einer der Parteien seine Erwartungen nicht erfüllt sieht? Insbesondere, wenn es um unsere eigenen Erwartungen als Lehrer an die Schüler geht, gilt es diese kritisch zu hinterfragen. Was sollen die Schüler können? Was sollen die Schüler im Unterricht erleben? Und ist das realistisch, oder grenzt das am Unmöglichen? Ich möchte ein Beispiel geben von einer Erwartung, die an sich positiv ist. Vor Kurzem bekam ich die Frage einer Lehrerin zu ihrer 14-jährigen Schülerin, die sie als begabt aber als ziemlich unnahbar und emotional kühl beschrieb. Ihre Frage war: Wie schaffe ich es, dass die Schülerin in den Stunden von ihrer eigenen Musik berührt ist? In dem Falle musste ich der Lehrerin dazu raten, diese Erwartung noch einmal zu überprüfen. Denn eine Sache ist, dass wir der Schülerin beibringen wollen, wie sie einen resonanzreicheren Klang gestaltet, aber eine ganz andere Sache ist, ob die Schülerin sich davon berührt fühlt. Das können wir nicht beeinflussen. Mehr noch: Ob sie sich berührt fühlt, wird davon abhängen, wie sicher sich ihr Nervensystem im Unterricht fühlt. Und das hat nichts mit Musik zu tun, auch oftmals nicht mit uns. Es gilt, die Schutzreaktion des Nervensystems als richtig und als gesund einzustufen. Ihr Nervensystem arbeitet genau, wie es soll, denn es hat gelernt, dass man sich in solchen Situationen schützen soll. Es gibt also Erwartungen, so gut gemeint sie auch sind, die unsere Schüler gar nicht erfüllen können.


7. Es gibt in den Stunden keine Flow-Erlebnisse

Zunächst einmal: Was ist ein Flow-Erlebnis? Unter Flow-Erlebnisse können wir solche Unterrichtsstunden verstehen, die in denen wir uns in die Musik und den gegenseitigen Austausch mit unseren Schülern versinken. Oftmals schauen wir dann auf die Uhr und können nicht glauben, dass schon Schluss ist. Was? Kam ja vor wie 10 Minuten, dabei hatten wir eine ganze Stunde zusammen! (Das ist übrigens meine Spezialität, lange, bevor ich begann, mich die Flow-Flüsterin zu nennen.) Ein Unterricht, in dem es nur darum geht, auf die Fehler der Schüler zu reagieren und sich auf das Negative zu fokussieren, wird nicht zu Flow-Erfahrungen führen und bringt wenig Freude. Für eine Flow-Erfahrung braucht es ein Gefühl der Sicherheit im Nervensystem von beiden, Schüler und Lehrer, und eine gewisse Neugierde und Offenheit. Auch das kann geübt und gepflegt werden, besonders, wenn der Lehrer in seinem eigenen Übeprozess als Musiker Flow-Momente erlebt. Es gilt daher, sich kreativ mit den musikalischen Mitteln auseinanderzusetzen, in nachvollziehbaren kleinen Schritten voranzukommen und neugierig für den Prozess zu bleiben. Flow-Erlebnisse werden Schüler motivieren, dran zu bleiben, und vielleicht dazu animieren, diese Zustände zu Hause zu rekreieren.


8. Du interessierst dich nicht für deine Schüler

Ein dynamischer, motivierender Unterricht hat nichts mit der richtigen Methode zu tun, und alles mit der inneren Einstellung der Lehrkraft, mit einem Interesse am Lernprozess des Schülers. Letztlich ist es dieses Interesse, das ein angenehmes, motivierendes Arbeitsklima schafft. Dann geht es hin und her in der Konversation, und das kreiert einen lebendigen Fluss in der Stunde. Lebendigkeit setzt jedoch voraus, dass wir als Lehrer selbst in der Lage sind, aus stereotypischem Denken rauszukommen und in gewisser Weise die Schüler selbst aus einem solchen stereotypischen Denken herauszulocken. Zurück in die Lebendigkeit, quasi. Leider verbringen manche Schüler (egal ob als Kind oder erwachsen) zu viel Zeit in Situationen, in denen ein stereotypisches Verhalten gefordert wird: Schule oder Arbeitsplatz (natürlich gibt es hiervon Ausnahmen). Dieses Umfeld tendiert dazu, das Gegenüber als (unbewusst) Objekt zu behandeln. Und das kann leider zur Gewohnheit werden. Unterrichten braucht Präsenz, und vor allem Resonanzfähigkeit. Ich lade dich ein, über deinen eigenen Unterricht als Schüler oder Schülerin zu reflektieren. Welchen Unterricht empfandest du als anregend, als menschlich wertschätzend? Welche Lehrer haben dich positiv geprägt, und wie hat sich deren Verhalten auf dein Musizieren und Üben ausgewirkt?


9. Deine Schüler haben oder setzen sich keine Ziele, die sie motivieren

Bitte nicht "Ziele zu haben" mit "Leistungsdruck" verwechseln. Ein Ziel zu haben bedeutet nicht zwingend notwendig, dass die Freude am Lernen abhanden kommt und zu viel Druck im Schüler entsteht. Selbst ein zweijähriges Kind, das einen Turm aus Klötzen baut, hat ein Ziel: den Turm erfolgreich zu errichten, um ihn dann direkt wieder zu zerstören. Sein Ziel zu verfolgen macht ihm Freude, denn sonst würde es das nicht tun. Frage dich, was dich motiviert, dich ans Instrument zu setzen, und selbst zu üben. Kommt deine Motivation von innen heraus (das Üben selbst gibt dir Freude) oder hast du vielleicht ein externes Ziel (beispielsweise ein baldiges Konzert)? Kein Ziel ist besser als das andere – wichtig ist dabei, dass wir unser Ziel als wertvoll empfinden. Schüler (oder eher Kinderschüler, sollte ich vielleicht sagen) sind da nicht anders. Es gilt also sich zu fragen: Welche eigenen Ziele verfolgen die Schüler in meinem Unterricht? Und es lohnt sich, dieses auch bei den Schülern abzufragen: “Was möchtest du gerne mit dem Klavierunterricht erreichen?” oder auch “Was möchtest du heute in der Stunde erreicht haben?” Das sind alles Fragen, auf die die Schüler oftmals keine Antwort wissen – aber der Prozess wird angeregt, dass sie darüber nachdenken. Kinder lernen in der Schule zu größten Teilen, Befehle korrekt auszuführen und eher wenig über ein intrinsisches Ziel zu reflektieren. Daher ist es auch angebracht, sie zu fragen, was sie als Ziel im Klavierunterricht haben. Ich kenne mehr Justin Bieber Songs, als ich öffentlich zugeben möchte, aber die Schülerinnen, die Justin Bieber gewählt haben, üben diese Stücke, bis diese sitzen. Das ist ein großer Wert für mich. Repertoire ist für mich letztlich sekundär, weil das, was Schüler primär in meinem Unterricht lernen sollen, ist auch, ihre Ziele zu äußern und diese umzusetzen. Dann haben meine Schüler etwas Wichtiges für ihr Leben gelernt.


10. Die Schüler fühlen sich unter Druck gesetzt oder setzen sich selbst unter Druck

Im vorherigen Punkt haben wir über Ziele gesprochen. Was hat es dann mit dem Druck auf sich, und wie ist das anders? Druck entsteht, wenn es zwar ein (oftmals externes) Ziel gibt, aber andere Faktoren, beispielsweise die Zeit, die zu Verfügung steht, oder das Niveau an Leistung, die es zu erbringen gilt, nicht im Verhältnis zu den Fähigkeiten des Schülers stehen. Dann entsteht Druck. Es kann gut möglich sein, dass dieser Druck nicht von dir kommt – sondern von den Eltern oder von innen heraus (was ebenfalls für die Eltern spricht, aber oftmals übersehen wird). Beispielsweise Perfektion: Jeglicher Hang zum Perfektionismus wird Schüler immer wieder gegen eine imaginäre Wand aufprallen lassen. In manchen Fällen werden Schüler nicht einmal merken, dass sie auf sich selbst diesen starken Druck ausüben. Wir merken es lediglich an den Symptomen, und eines davon ist das Nicht-Üben (so nach dem Motto “bringt ja eh nichts”), dann wirkt der Druck sogar blockierend auf das Nervensystem.


11. Du ziehst die Grenzen nicht

Manches Verhalten von Schülern (oder deren Eltern) ist inakzeptabel und du kannst noch nicht zeigen, dass dir ihr Verhalten nicht behagt? Grenzen nicht zur richtigen Zeit zu setzen kann den Verlauf einer Unterrichtsbeziehung von Anfang an negativ prägen, und eines ihrer Symptome ist, dass die Schüler (oder deren Eltern) den Unterricht (oder die Lehrkraft) nicht ernst nehmen. Wie das aussehen kann, wenn Grenzen überschritten werden, habe ich in diesem Artikel beschrieben. Wir sind bei einem Verhalten, bei dem das Gegenüber (oftmals unbewusst) als Objekt wahrgenommen wird (siehe Punkt 8). Werden die Grenzen des Anstands und die Grenzen der Lehrer und Schüler gleichermaßen nicht respektiert, dann besteht auch keine Verbindlichkeit dir als Lehrkraft gegenüber. Das kann zur Folge haben, dass die Schüler nicht üben. Die gute Nachricht ist: Du kannst dazu beitragen, dass deine Schüler dich und deine Zeit respektieren. Denn du weißt (oder kannst es dir vermutlich denken): Deine Schüler (oder deren Eltern) verhalten sich in anderen Kontexten wahrscheinlich respektvoll. Ein Rausschmiss der Schüler ist meines Erachtens jedoch nur als ultimativen letzten Schritt einzusetzen. Vielmehr würde ich dafür plädieren, das Verhalten der Schüler (oder deren Eltern) zu spiegeln und einzuladen, eine neue Lösung zu finden.


Mal anders herum gefragt: Wie kannst du das Übeverhalten deiner Schüler beeinflussen? 😅

Wusstest du, dass es über 30 Wege gibt, wie wir Schüler zur musikalischen Selbständigkeit und zum Üben motivieren können? Je mehr sie das Instrument für sich selbst spielen, desto eher bleiben sie dran und üben regelmäßig. Motivation ist nicht geradlinig, aber eines hat sie an sich: Sie kommt von innen heraus, und kein Kopfstehen deinerseits wird die Motivation deiner Schüler beeinflussen, wenn sie nicht mit dir in Resonanz gehen.

Daher habe ich dir etwas vorbereitet. Hier unten sind 7 Praktiken, mit denen du sofort und heute beginnen kannst – in meinem neuen E-Book für Lehrerinnen und Lehrer von Instrumenten und Gesang. Du kannst es dir mit deiner E-Mail Adresse gleich hier herunterladen und diesen Nachmittag anfangen, die Praktiken anzuwenden:



Musikalische Selbständigkeit bei Schülern fördern



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