Ich lebe seit 2006 in Berlin, bald also 13 Jahre. Wenn ich daran denke, dass ich hier umgerechnet also fast 4.745 Tage schon erlebt habe, denke ich mir manchmal: Das waren jetzt ganz schön viele Tage. Wo ist die Zeit hin?

Viele Momente sind stark in Erinnerung geblieben. Alles andere scheint wie vorbeigezogen zu sein, ohne meine Beteiligung.

So ähnlich ist es mit dem Auswendigspielen. Damit wir etwas auswendig, also aus uns heraus spielen können, muss es erstmal inwendig, also in uns hinein. Viele verwechseln das damit, unzählige Wiederholungen zu spielen. Wiederholen, bis es drin ist. Einmal, noch einmal, und irgendwann kann ich das dann schon.

Wenn wir uns stattdessen fragen: “was ist das, was ich spiele, und was macht das mit mir, wenn ich es spiele?” sind wir direkt mit uns selbst in Verbindung und noch dazu am emotionalen Material, am Inhalt der Musik. An dem, was die Musik in uns bewegt, was sie in diesem Augenblick für uns bedeutet.

Das kann riskant sein, weil wir dann vielleicht Dinge in uns finden, die wir nicht sehen wollen oder die wir nicht fühlen wollen.

Es ist riskant, aber es ist es wert.






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